Mittwoch, 10. Oktober 2007

Wie die Katze beim mausen...

Ich ha soebe vo Tillate en Newsletter becho... ond da wo de nätti Herr do beschribt esch mer also ou scho ufgfalle! Nor beni nonig so motiviert gsi en Itrag dröber z schribe.... man lese selbst.

Ich stehe beim Elektronik-Discounter bei den Flachbildschirmen. Soll ich den "Acer P243W" auswählen oder den "Samsung SyncMaster 245B" nehmen? Beide etwa gleich teuer. Beide 24 Zoll Bilddiagonale. Hmm... Ich schaue mich hilfesuchend um. Vergeblich. Kein Verkäufer weit und breit. Ich gebe mir einen Ruck und entscheide mich für den Samsung. Ich packe mir eine verpackte Einheit des Monitors.

In diesem Moment steht er da. Ganz dicht neben mir. Der Verkäufer "A. Brindisi, Computerabteilung" steht auf seiner Brust. "Sie haben sich entschieden? Wunderbar. Darf ich ihnen das Gerät an die Kasse tragen?"

Besonders hilfsbereit? Nein. Besonders Geldgierig.

Ja: Frau Kosta (die Kassierin) wird Herr Brindisi's Personalnummer im Kassensystem erfassen. Herr Brindisi erhält nämlich 5% jedes Verkaufs als Provision on top zu seinem Fixlohn. Das sind Fr. 799*5% = Fr. 39.95. Eine Stange Zigis verdient, indem er meinen Monitor zur Kasse getragen hat. Mit dieser Provision will die Geschäftsleitung die Mitarbeiter motivieren, die Kunden besser zu beraten. Denn gut beratete Kunden werden mehr einkaufen. Und der Firma mehr Umsatz bringen.

Herr Brindisi ist die Kundenberatung egal. Hauptsache, er kriegt die Provision. Beratung vermeidet er. Kostet Zeit. Wie eine Katze beim Mausen schleicht er durch den Laden, beobachtet seine Opfer. Hat sich der Kunde zum Kauf entschieden und holt sich die Schachtel mit dem Handy, dem Bildschirms oder der Fotokamera, schnappt er zu: "Sie haben sich entschieden? Wunderbar. Darf ich ihnen das Gerät an die Kasse tragen?"

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